Als gestern Abend die Wolkendecke aufriss, sah es fast so aus wie in dem Bild "Spuren der Zeit" von Isaak Levitan (1860 - 1900).
Levitan war einer der bedeutendsten Landschaftsmaler Russlands und gilt als Begründer der "Stimmungsmalerei". Das Bild "Spuren der Zeit" handelt von der Vergänglichkeit aller menschlichen Werke. Um dieses Gefühl zu erzeugen platziert Levitan die Ruinen vor einen schier unendlich weit entfernten Horizont, von dem aus der Blick in die Weiten eines hohen, unnahbaren Himmels steigt.
Die Farben im Himmel sind sehr dezent, wodurch das flache Lichtband zwischen den Wolken hervorgehoben wird. Levitan hätte dieses Lichtband in einem orangenen Farbton malen können, doch dadurch würde ein Element der Wärme ins Bild kommen, das die Endzeitstimmung zunichte machen würde.
In meinem Bild "Abend am See" verwende ich eine ähnliche Farbkombination, jedoch habe ich das Mengenverhältnis Wolken - Himmel anders gewählt, da ich in meinem Bild mehr Helligkeit und weniger Endzeitstimmung wollte.
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