Das Fuggerschloss Wellenburg steht in der Nähe von Augsburg auf einer bewaldeten Anhöhe. Nachdem ich in der angrenzenden Schlossgaststätte geheiratet hatte, wollte ich dem Schloss ein Portrait widmen. Im Folgenden schildere ich den Entstehungsprozess des Ölgemäldes "Schloss Wellenburg im Winter".
"Chef, ich bin in zwei Stunden wieder da, ich geh' malen." Wenn der Vorgesetzte auf diesen Satz mit "Alles klar, bis später" antwortet, kann man sich nur schwer über mangelhafte Work - Life - Balance beschweren. Da meine Firma mitten in der schönsten Pampa liegt, stehe ich fünf Minuten später (wieder einmal) vor einer stattlichen Birke.
Schnee ist solange weiß, bis man versucht, ihn zu malen. Auf einmal fällt einem auf dass er bunt ist! Wenn man an einem sonnigen Wintertag genau hinsieht, fällt besonders das leuchtende Blau im Schatten auf. Wie kommt das Blau eigentlich dahin?
Es ist später Oktober, und die orangerot gefärbten Birken stehen in der Landschaft wie kleine Leuchtfeuer. Ich weiß, dass es nicht mehr lange dauert bis die Farbenpracht dem Wind zum Opfer fällt und der Winter Einzug hält. Also keine Zeit zu verlieren! Noch vor Sonnenaufgang stehe ich mit klammen Fingern im Feld und baue meine Staffelei vor einer prächtige Birke auf.
Heute male ich die Wertach, einen der zwei Flüsse Augsburgs. Es ist ein warmer Morgen, die Farben sind klar und frisch. Das ist die Aussicht die ich vor mir habe.
Gestern hatten wir endlich so einen richtig nebligen Herbstmorgen. Alle Geräusche sind gedämpft und das Licht ist weich und gleichmäßig.
Im Vorbeifahren fällt mir ein Gehöft auf, das von einem knorrigen Baum überragt wird. Genau das richtige Motiv für so einen Tag.